Zur geplanten Photovoltaikanlage zwischen Lindenholzhausen und Linter gab es schon mehrfach Positionierungen der Stadtverordnetenversammlung dafür, jeweils mit großer Mehrheit. Zum einen wurde die die Fläche in das Energie- und Klimaschutzkonzept für Limburg aufgenommen, welches die Stadtverordnetenversammlung am 11. November 2013 beschlossen hat, zum anderen wurde die Fläche in die Stellungnahme der Stadt in Rahmen der 2. Offenlegung des Entwurfs des Teilregionalplanes Energie Mittelhessen mit Beschluss der Stadtverordnetenversammlung vom 28.09.2015 aufgenommen.
Die Idee dabei war damals wie heute, dass entlang von hoch belasteten Bundesautobahnen auch die landwirtschaftlichen Flächen durch den Immissionseintrag des Autoverkehrs stark belastet sind und daher diese Fläche für Photovoltaik-Freiflächen-Anlagen genutzt werden können.
Letztlich entscheiden die Grundstückseigentümer, als auch die Bauern, ob die Fläche an die EVL oder andere Interessenten verpachtet werden oder nicht.
Klar ist aber auch, dass die Energiewende nur gelingen kann, wenn man auch Energie regional erzeugt. Hier muss jede Region die Möglichkeiten nutzen, die es gibt.
Dazu gehört auch die Realisierung von Photovoltaik-Anlagen auf geeigneten Dächern. Hier wird die EVL nach Kenntnis der SPD in Kürze mit regionalen Partner ein entsprechendes Programm vorstellen. Das allein wird allerdings nicht ausreichen um den steigenden Energiebedarf zu decken.
Stadtfraktion für einen Ausgleich der Interessen
Die SPD-Fraktion im Stadtparlament spricht sich weiterhin grundsätzlich für eine Photovoltaikanlage an der geplanten Stelle an der BAB 3 zwischen Linter und Lindenholzhausen aus.
Dabei ist auch die Größe zur prüfen und neben der klassischen Flächenphotovoltaikanlage sind auch weitere Möglichkeiten von der EVL zu prüfen.
Die von der EVL in Spiel gebrachte Flächenphotovoltaikanlage zwischen Lindenholzhausen und Linter sorgt gerade für Unmut unter den Landwirten die dort Ackerbau betreiben. Neben der unzureichenden Kommunikation durch die EVL sind auch die Argumente der Landwirtschaft für die SPD in Teilen nachvollziehbar.
Für die SPD-Fraktion war dies der Grund, nach möglichen Lösungen zu suchen, die zur Lösung des Konflikts beitragen können. „Anstelle einer klassischen Flächenphotovoltaikanlage, wie sie gerade von der EVL präsentiert wurde, können wir uns auch innovative Lösungen mit einer Doppelnutzung vorstellen“, so Robert Kleinmichel, Mitglied der SPD im Ausschuss für Umwelt- und Verkehr. Erste Ergebnisse von Pilotprojekten liegen bereits vor und sprechen teils von Synergieeffekten. So kann in besonders heißen Sommern eine Beschattung auch zu vergleichsweise höheren Erträgen führen.
Ob ein solches Vorgehen lohnend ist, soll die EVL – wenn es nach der SPD geht – in den anstehenden Planungen herausfinden. „Klar ist, dass eine Anlage sich auch betriebswirtschaftlich für die EVL lohnen muss“, hält Fraktionsvorsitzender Peter Rompf fest. Insofern käme auch eine Förderung einer Modellanlage einer sog. Agri-Photovoltaik-Anlage infrage. Hier benötigt man aber auch Unterstützung der Landeregierung.
Die Idee einer Agri-Photovoltaik-Anlage ist landwirtschaftliche und Photovoltaik Nutzung auf derselben Fläche zu ermöglichen. Dies kann in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE geprüft und ggf. realisiert werden.
Weitere Informationen zur Agri-Photovoltaik erhalten Sie unter: https://www.ise.fraunhofer.de/de/leitthemen/integrierte-photovoltaik/agri-photovoltaik-agri-pv.html